Berlin (dpl) – Ein bekanntes Bild für viele Handy-Nutzer: Man
trifft sich mit ein paar Freunden in der Kneipe zu einem gemütlichen Abend und
innerhalb weniger Minuten haben alle Anwesenden die Augen auf ihr Handy
gerichtet. Man bekommt kaum etwas mit von den anwesenden Personen. Teilweise
nehmen die Personen gar nicht mehr wahr, mit wem sie eigentlich gerade ausgehen.
Doch damit soll nun endgültig Schluss sein.
Kommunikationswissenschaftler der Technischen Universität
Berlin haben eine App entwickelt, die die persönliche Kommunikation mit
anwesenden Freunden verbessern soll – TalkSocial™. Hat man einmal einen Kontakt
in TalkSocial™ gespeichert, erkennt das Handy automatisch, welche Freunde sich
in Hörweite befinden. Sofort richtet die App einen gemeinsamen Chatraum für
alle anwesenden befreundeten Handys ein. „So wird gewährleistet, dass niemandem
mehr entgeht, mit wem man eigentlich am Tisch sitzt. Man hat außerdem die
Möglichkeit, mit allen zu kommunizieren, ohne dabei sein Handy weglegen zu
müssen.“, erläutert Dr. Nikolai Birsch von der gegenüberliegenden Tischseite
per Kurznachricht.
Weiterhin biete die App die Möglichkeit, sich bisher
unbekannte Kontakte gegenseitig vorzustellen, wenn diese beide in der Nähe
sind. „Man muss sich nur vorstellen, welche unfassbaren Möglichkeiten sich
dadurch ergeben, sein soziales Netz auszubauen!“, mischt sich Birschs
unbekannter Tischnachbar in das Gespräch ein.
Tipptipptipp |
Doch damit sind die Entwickler noch lange nicht am Ende.
Birsch über die weiteren Pläne: „Wir arbeiten derzeit noch an einem Add-On,
dass es erlaubt, nicht nur zu texten, sondern auch mit allen Anwesenden
gleichzeitig zu telefonieren und auf Wunsch sogar ein Videobild dazu zu
schalten. Ein Live-Bild hat nach psychologischen Erkenntnissen einen wesentlich
höheren sozialen Stellenwert als ein starres Profilbild.“ Die Entwicklung des
Telefon-Moduls hängt jedoch nicht allein von technischen Fragen ab. Vielmehr
befürchten die Forscher ein heilloses Chaos, wenn mehrere Menschen gleichzeitig
die Möglichkeit haben miteinander zu reden. Birsch: „Wir versuchen noch, klare
Gesprächsregeln…“, „Genau! Ohne klare Vorschrift, wann jemand reden darf, geht
es nicht!“, fährt der Unbekannte dazwischen.
Text: SocialtalkerdurchdieGalaxis
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