Montag, 29. September 2014

Interview mit einem Lama

Hoher Stuntdoubleverschleiß beim Interview
 
Postillama: Einen schönen guten Morgen. Es freut mich zu hören, dass Sie das Burnout-Monster noch nicht geholt hat. Dieser Tage beschweren sich ja sogar die Redaktionen der größten Tageszeitungen über ihre Arbeit.
Lama: Määhhhhhhhhhh!
P: Wirklich? Meinen Sie nicht, dass Sie sich da selbst widersprechen? Immerhin sagten Sie in einer früheren Ausgabe über sich selbst, sie wären 'ein verdammtes Lasttier, dass bis jetzt noch alles ausgehalten hat'.
L: Määäähhhhhh!
P: Aha, das macht dann wieder Sinn. (Die Tür öffnet sich, ein Lama kommt rein, gibt meinem Gesprächspartner ein Bündel Gras zum Fressen und scheucht es aus dem Raum
P: Wer sind Sie und was haben Sie mit dem Lama gemacht?
L: Ich bin das Lama. Die Verspätung tut mir leid, ich hatte aber noch ein wichtiges Meeting mit dem Vorstand von N24. Die wollen meinen Blog übernehmen und ich kriege nicht raus, wer da eigentlich hintersteckt. Hoffentlich hat mein Double keine Probleme gemacht?!
P: Ähm, ja...genau...das Double. Keineswegs. Ich habe das ja sofort durchschaut.
(lacht gekünstelt)
Fangen wir mit ein paar schnellen Fragen an. Finden Sie soziale Ungerechtigkeit ungerecht?
L: Määhh! (lacht und trampelt)
P: Ich darf doch bitten...Merkel oder Obama?
L: Weiß beginnt, Schwarz gewinnt, oder wie war das nochmal?
P: Wie finden Sie Studentinnen?
L: Habe letztens von einer geträumt.
P: Schweizer?
L: Käse. Mit vielen Löchern an den Stellen, wo fremde Milch war.
P: Schwule?
L: Das wird mir jetzt zu bunt! Haha, verstehen Sie? Bunt? (Wird plötzlich ganz ernst) Kommen auch noch vernünftige Fragen? Ich hab schließlich nicht den ganzen Tag Zeit!(Sammelt Spucke
P: Ja, also...Sie sehen für mich ja eher nach einem Alpaka als nach einem Lama aus. Das ist ja schön und gut in Hinsicht auf die Wolle, aber meinen Sie nicht, dass Sie den leser damit an der Nase herumführen? Grade wegen Ihrer Bekanntheit besteht ja immerhin die Gefahr, dass sich dieser Fehler in den Köpfen der Menschen festsetzt.
L: (lacht) Ja.
Gab es auch: Wasser
P: Ähm...war das jetzt die ganze Antwort?
L: Ja, und wenn Sie nicht langsam mal aus den Hufen kommen, war's das gleich auch mit diesem Gespräch! (lacht in sich hinein) 'aus den Hufen'. Den muss ich mir merken.
P: Haha! Ja, Sie sind wirklich unglaublich lustig und das nicht bloß, weil Sie meinen Lohn zahlen.
L: Dann gefällt Ihnen sicher auch meine Frisur?
P: Ähm...hust...(trinkt einen Schluck)...ja, aber sicher! Diese perfekte Abrundung! Und die Locken! Solche hätt ich auch gern! (chice Friese!, Anm. d. Red)
L: (wird rot) Jaja, schon gut. Ich habe eine Schulterhöhe von 110 Zentimetern, wiege 70 kg, habe blaue Augen und bin insgesamt überdurchschnittlich attraktiv. Noch was?
P: Bei Wikipedia habe ich folgendes interessantes Detail entdeckt: 'Die Ovulation bei der Alpakastute wird erst durch den Deckakt ausgelöst. Damit sind Alpakastuten das ganze Jahr über fähig, erfolgreich gedeckt zu werden und sind nicht an eine bestimmte Jahreszeit oder Saison gebunden.'
Lassen sich mit dieser ganzjährigen 'Bereitschaft' Kommentare wie 'Penis', 'Analsonde' oder 'Was will die Muschi?' erklären? - Moment, das letzte Beispiel habe ich glaube ich falsch zugeordnet.
L: Nein, das ist eine völlig falsche Interpretation. Meine intellektuellen Einwürfe passe ich natürlich extra an das Leserklientel an. Ihr 'Detail' ist - kombiniert mit meinem äußeren Erscheinungsbild - lediglich eine Erklärung für die alltäglichen Umwerbungsversuche meiner peruanischen Leserinnen.
P: Wo Sie es grade ansprechen, könnten Sie kurz etwas zu Ihrer Herkunft sagen?
L: Kurz etwas zu Ihrer Herkunft!' (lacht hysterisch, grunzt) (zu sich:) Wo nehme ich das nur immer her? Schluss mit diesen wirklich guten Späßen. Ich wurde als Adoptivkind aus Peru herausgeflogen und in Deutschland aufgezogen. Das ist aber bestimmt schon 40 Jahre her und mit meinem Intellekt und - ich kann es nicht oft genug sagen - meinem Aussehen, wäre es mir wohl ein Leichtes gewesen auch ohne fremde Hilfe den Sprung über den großen Teich direkt in mein eigenes Luxusbüro in der [...] Innenstadt zu schaffen.
P: Ok, kommen wir nun zu-
L: Moment! Wieso stehen da in meiner direkten Rede statt des Namens meiner Stadt jetzt diese Klammern? Darf ich nicht [...] sagen? [...], [...], [...], wir fahren nach [...]! Was ist das denn für ein Schundblatt für das Sie da schreiben?! Das werde ich direkt nach der Übernahme der Springergruppe nächste Woche wirklich an N24 verscherbeln. Ganz egal, wer dahinter steckt.(stampft auf
P: Nun beruhigen Sie sich doch bitte wieder! Hier, nehmen Sie eines dieser leckeren Blätter! Das ist doch nur zu Ihrer Sicherheit. So bekommt niemand heraus, wo Sie wohnen.
L: Das ist gut. Grade, wo ich doch nächste Woche auch noch diesen Job bei unserem niemals fertig werdenden neuen Flughafen, dem [...] antrete. Ausgezeichnete Idee ist das! Leckeres Blatt übrigens auch!
P: Dann kommen wir nun zu meiner letzten Frage. Genau genommen stammt Sie von einem unserer Leser. "MunichPizzaBaker1942" fragt, ob Sie sich vorstellen könnten, spätestens nach Ihrem Tod Ihren Körper der Wissenschaft zu spenden. Genau genommen einer Studie zur Entwicklung von Gerüchen und Aromen auf heißem Stein.
L: Also...mampf...wenn es der Wissenschaft dient...mampf...bin ich dazu...mampf...gerne bereit. Mampf...Ich bin ja aber auch...mampf...ein echtes Prachtexemplar!

Das Gespräch führte [...]


Text:VanHamster Bildrecherche: Lama