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Hoher Stuntdoubleverschleiß beim Interview |
Postillama: Einen schönen guten Morgen. Es freut mich zu hören, dass Sie
das Burnout-Monster noch nicht geholt hat. Dieser Tage beschweren
sich ja sogar die Redaktionen der größten Tageszeitungen über ihre
Arbeit.
Lama: Määhhhhhhhhhh!
P: Wirklich?
Meinen Sie nicht, dass Sie sich da selbst widersprechen? Immerhin
sagten Sie in einer früheren Ausgabe über sich selbst, sie wären
'ein verdammtes Lasttier, dass bis jetzt noch alles ausgehalten
hat'.
L: Määäähhhhhh!
P: Aha, das macht
dann wieder Sinn. (Die Tür öffnet sich, ein Lama kommt rein,
gibt meinem Gesprächspartner ein Bündel Gras zum Fressen und
scheucht es aus dem Raum)
P: Wer sind Sie und was haben Sie mit
dem Lama gemacht?
L: Ich bin das Lama. Die Verspätung
tut mir leid, ich hatte aber noch ein wichtiges Meeting mit dem
Vorstand von N24. Die wollen meinen Blog übernehmen und ich kriege
nicht raus, wer da eigentlich hintersteckt. Hoffentlich hat mein
Double keine Probleme gemacht?!
P: Ähm, ja...genau...das
Double. Keineswegs. Ich habe das ja sofort durchschaut.
(lacht
gekünstelt)
Fangen wir mit ein paar schnellen Fragen an.
Finden Sie soziale Ungerechtigkeit ungerecht?
L: Määhh! (lacht
und trampelt)
P: Ich darf doch bitten...Merkel oder
Obama?
L: Weiß beginnt, Schwarz gewinnt, oder wie war
das nochmal?
P: Wie finden Sie Studentinnen?
L: Habe letztens von einer geträumt.
P: Schweizer?
L: Käse. Mit vielen Löchern an den Stellen, wo fremde Milch
war.
P: Schwule?
L: Das wird mir jetzt zu
bunt! Haha, verstehen Sie? Bunt? (Wird plötzlich ganz ernst) Kommen
auch noch vernünftige Fragen? Ich hab schließlich nicht den ganzen
Tag Zeit!(Sammelt Spucke)
P: Ja, also...Sie sehen für
mich ja eher nach einem Alpaka als nach einem Lama aus. Das ist ja
schön und gut in Hinsicht auf die Wolle, aber meinen Sie nicht, dass
Sie den leser damit an der Nase herumführen? Grade wegen Ihrer
Bekanntheit besteht ja immerhin die Gefahr, dass sich dieser Fehler
in den Köpfen der Menschen festsetzt.
L: (lacht) Ja.
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Gab es auch: Wasser |
P: Ähm...war das jetzt die ganze Antwort?
L: Ja,
und wenn Sie nicht langsam mal aus den Hufen kommen, war's das gleich
auch mit diesem Gespräch! (lacht in sich hinein) 'aus den Hufen'.
Den muss ich mir merken.
P: Haha! Ja, Sie sind wirklich
unglaublich lustig und das nicht bloß, weil Sie meinen Lohn zahlen.
L: Dann gefällt Ihnen sicher auch meine Frisur?
P: Ähm...hust...(trinkt einen Schluck)...ja, aber sicher! Diese
perfekte Abrundung! Und die Locken! Solche hätt ich auch gern!
(chice Friese!, Anm. d. Red)
L: (wird rot) Jaja, schon
gut. Ich habe eine Schulterhöhe von 110 Zentimetern, wiege 70 kg,
habe blaue Augen und bin insgesamt überdurchschnittlich attraktiv.
Noch was?
P: Bei Wikipedia habe ich folgendes
interessantes Detail entdeckt: 'Die Ovulation bei der Alpakastute
wird erst durch den Deckakt ausgelöst. Damit sind Alpakastuten das
ganze Jahr über fähig, erfolgreich gedeckt zu werden und sind nicht
an eine bestimmte Jahreszeit oder Saison gebunden.'
Lassen sich mit
dieser ganzjährigen 'Bereitschaft' Kommentare wie 'Penis',
'Analsonde' oder 'Was will die Muschi?' erklären? - Moment, das
letzte Beispiel habe ich glaube ich falsch zugeordnet.
L: Nein, das ist eine völlig falsche Interpretation. Meine
intellektuellen Einwürfe passe ich natürlich extra an das
Leserklientel an. Ihr 'Detail' ist - kombiniert mit meinem äußeren
Erscheinungsbild - lediglich eine Erklärung für die alltäglichen
Umwerbungsversuche meiner peruanischen Leserinnen.
P: Wo
Sie es grade ansprechen, könnten Sie kurz etwas zu Ihrer Herkunft
sagen?
L: Kurz etwas zu Ihrer Herkunft!' (lacht
hysterisch, grunzt) (zu sich:) Wo nehme ich das nur immer her?
Schluss mit diesen wirklich guten Späßen. Ich wurde als Adoptivkind
aus Peru herausgeflogen und in Deutschland aufgezogen. Das ist aber
bestimmt schon 40 Jahre her und mit meinem Intellekt und - ich kann
es nicht oft genug sagen - meinem Aussehen, wäre es mir wohl ein
Leichtes gewesen auch ohne fremde Hilfe den Sprung über den großen
Teich direkt in mein eigenes Luxusbüro in der [...] Innenstadt zu
schaffen.
P: Ok, kommen wir nun zu-
L: Moment!
Wieso stehen da in meiner direkten Rede statt des Namens meiner Stadt
jetzt diese Klammern? Darf ich nicht [...] sagen? [...], [...],
[...], wir fahren nach [...]! Was ist das denn für ein Schundblatt
für das Sie da schreiben?! Das werde ich direkt nach der Übernahme
der Springergruppe nächste Woche wirklich an N24 verscherbeln. Ganz
egal, wer dahinter steckt.(stampft auf)
P: Nun beruhigen
Sie sich doch bitte wieder! Hier, nehmen Sie eines dieser leckeren
Blätter! Das ist doch nur zu Ihrer Sicherheit. So bekommt niemand
heraus, wo Sie wohnen.
L: Das ist gut. Grade, wo ich doch
nächste Woche auch noch diesen Job bei unserem niemals fertig
werdenden neuen Flughafen, dem [...] antrete. Ausgezeichnete Idee ist
das! Leckeres Blatt übrigens auch!
P: Dann kommen wir
nun zu meiner letzten Frage. Genau genommen stammt Sie von einem
unserer Leser. "MunichPizzaBaker1942" fragt, ob Sie sich
vorstellen könnten, spätestens nach Ihrem Tod Ihren Körper der
Wissenschaft zu spenden. Genau genommen einer Studie zur Entwicklung
von Gerüchen und Aromen auf heißem Stein.
L: Also...mampf...wenn es der Wissenschaft dient...mampf...bin ich
dazu...mampf...gerne bereit. Mampf...Ich bin ja aber
auch...mampf...ein echtes Prachtexemplar!
Das Gespräch führte
[...]
Text:VanHamster Bildrecherche: Lama