In diesen Zeiten sollte sich das Lama mal überlegen, ob es
die Zeichen der Zeit nutzt und seine Marktmacht ausbaut. Seit Tagen - nein
vielmehr seit Wochen – beherrscht die Flüchtlingsproblematik, oder die
Flüchtlingskrise oder meinetwegen die Flüchtlingsnaturkatastrophe die
Schlagzeilen der bedeutendsten Nachrichtenportale. Aber was bedeutet das für
die Kommentatoren?
Manche dieser Onlineportale haben ihre Foren bei dieser
Thematik geschlossen (Spon, FazNet). Die Forumsgrenzen sind dicht und die
Kommentatoren dort sind auf der Flucht und befinden sich als Teil eines Trecks auf
der Suche nach einem neuen und vielleicht besseren Foristenleben. Welche
Konkurrenz hätte das Lama noch zu befürchten?
Die liberale ZEIT lässt ihre Foren zwar noch offen,
allerdings werden dort unliebsame Kommentare rigoros entfernt. Die ZEIT drängt
sich also nicht als ernsthafte Konkurrenz auf. Die Süddeutsche hat ihre Tore
auch noch nicht für Flüchtlingskommentatoren geschlossen, zudem wird dort der
beliebte Forums-Dienst Disqus genutzt. Allerdings trennt die SZ stark zwischen
Berichterstattung und Forumsdienst. Links zu den vereinzelten Foren befinden
sich zentral in den Artikeln (man wird dazu verleitet, die zu lesen) und es
gibt in der Menüleiste keine Registerkarte, die zu den Foren führt. Anscheinend
wird ein ähnliches Konzept wie bei Windows 8 und dem Startmenü genutzt. Auch
gilt die Süddeutsche in gewissen Kreisen als linksradikales Kampfblatt (höhö),
was die besorgten Bürger aber nicht davon abhält, dort vermehrt Asyl zu suchen.
Die geringen Hütchenzahlen entlarven die SZ jedoch als harmlosen Widersacher.
Der ärgste Konkurrent wäre sicherlich die WELT. Auch hier
ist das fantastische Disqus nutzbar und Asylkritiker jeglicher Couleur werden
dort menschenwürdig empfangen und in die dortigen sozialen Kommentarsysteme
integriert. Foristen, die eine gesunde deutsche Politik des Menschenverstandes
befürworten, können in der WELT zudem auf fantastische Hütchenspenden hoffen.
Allerdings wirkt diese Kommentatorenunterkunft mittlerweile überlaufen und die
Asylkritiker drängen sich dicht aneinander.
Soll das Lama also all diese armen Seelen auf der Flucht
aufnehmen und sie mit Merchandising und Werbebannern ordentlich schröpfen, um
so dereinst als ultimatives und marktbeherrschendes Meinungs- und
Nachrichtenportal die Welt zu beherrschen?
P.S.: Bei der SZ darf man noch das N-Wort schreiben!
Text: RaDsisst (hihi, versteht ihr?)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen