Mittwoch, 29. März 2017

Millionentransfer in der Satireszene: Martin Schulz wechselt zum PostilLama!







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Chef-Redakteur Schulz nach einem Gespräch mit Satiriker Schulz
(Berlin), dpl: Es ist ein Paukenschlag in der deutschen Unterhaltungsszene: Der Stand-up-comedian und Satiriker Martin Schulz (61) wechselt Anfang Mai von der „Satiretruppe Peinliches Deutschland" (SPD) zum beliebten Online-Magazin „PostilLama"! Wir hatten schon jetzt Gelegenheit, mit Schulz über zukünftige Herausforderungen, Kollegen und den Wandel in der Branche zu sprechen.

PostilLama: Herr Schulz, erst einmal herzlich willkommen bei unserem Online-Magazin! Fällt es ihnen nicht schwer, nach so vielen Jahren die SPD zu verlassen und sich neu zu orientieren?

Martin Schulz: Gut, ich gehe da mit einem weinenden und einem lachenden Augen. Die SPD hat in der Vergangenheit großartige Satiriker hervorgebracht und es fiel mir auch nie leicht, in die Fußstapfen etwa eines Gerhard Schröder zu treten. Ich sage jetzt einfach nur mal so „Agenda 2010", also die Nummer mit der Einführung etwa von Hartz IV aus angeblicher sozialer Verantwortung heraus (Schulz lacht herzlich und nippt an seinem dritten Bier; Anmerkung der Redaktion). Das war schon Satire der Spitzenklasse. Besser fand ich eigentlich nur noch den Spaß des Kollegen Schröder mit den „Ein-Euro-Jobs" mit der Begründung, die wären toll, um Langzeitarbeitslose wieder in geregelte, ordentlich bezahlte Beschäftigungsverhältnisse zurückzuführen. Ich bitte sie, dagegen war doch Loriot ein humoristischer Totalversager!
Und trotzdem freue ich mich über die Herausforderung, mit dem PostilLama mal was frisches, neues bringen zu können und das alteingesessene Satireformat SPD hinter mir zu lassen (Schulz lächelt hintergründig und öffnet die neben ihm stehende Flasche mit dem Weinbrand; Anmerkung der Redaktion).

PostilLama: Herr Schulz, in ihrer letzten großen Rolle als SPD-Kanzlerkandidat fanden nicht nur wir hier in der PostilLama-Redaktion sie einfach großartig. Sagen sie, „Schulzzug", „Gottkanzler", „Sozialdemokratischer Hoffnungsträger" - wie fällt einem denn nur ein derartiger Reigen satirischer Spitzennummern ein?

Martin Schulz (setzt kurz die Flasche Doppelkorn ab und lächelt geschmeichelt): Sehen sie, ich bin ja jetzt schon einige Jahre im Geschäft und weiß daher natürlich, daß man beim Publikum auf Dauer nur Erfolg hat, wenn die Showeinlagen auch mal so richtig abgedreht sind. Da muß man dann auch mal liefern können. Mein Vorbild bleibt da übrigens die wunderbare Kollegin Merkel, die Meisterin der satirischen „Minimal Arts". Die tut nur ganz wenig auf der Bühne, gibt sich zurückhaltend, überrascht dann aber in schöner Regelmäßigkeit mit den ganz abgedrehten Einlagen. Ihre Glanznummer von 2015, eine Million Leute aus aller Herren Länder in die Bundesrepublik zu lassen, weil wir diese hier dringend als hochqualifizierte Fachkräfte benötigen, die war wirklich top und hat Maßstäbe gesetzt. Da kommt so schnell keiner ran.

PostilLama: Herr Schulz, wie sehen sie denn ihre Zukunft beim PostilLama, was dürfen unsere Leser von ihnen erwarten?



Martin Schulz (schraubt ruhig die Flasche mit „Danziger Goldwasser" auf und lehnt sich dann entspannt dem Interviewpartner entgegen): Die SPD ist natürlich ein gut eingeführtes Satireformat, aber ich hatte auch mit 61 Jahren einfach mal Lust auf etwas frisches mit eher jugendlichem Publikum. Daher fand es spannend, als die Leute vom PostilLama auf mich zu kamen und habe mich eigentlich auch sehr schnell dafür entschieden, mal etwas neues zu wagen.
Im Raum stand übrigens auch das Angebot eines anderen Satiremagazins, aber die sind mir zu altbacken und deren Chefredakteur sitzt wohl auch gerade in Spanien in Abschiebehaft.

 
Das Interview für das PostilLama führte Ernesto Pizzano




Bild: CC BY-SA 3.0 by Jeb ulon

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