Berlin (dpl) - Den Berufsausbildun
gszentren Deutschlands steht ein enormer Zeitenwandel bevor. Nicht nur die demografische Entwicklung, sondern vor allem der Zustrom von immer mehr Schutzsuchenden
aus Afrika und dem Nahen Osten stellt die Bildungszentren
vor immer neue Herausforderung
en.
Karl-Rüdiger Gutman vom Berufsverband der berufsbildenden
Ausbildungszent
ren erklärte bei der gestrigen Podiumsdiskussi
on im Stadtkulturhaus
zum Thema „Berufsausbildu
ng im Zeichen des Wandels“ unter anderem:
„Mit der derzeitigen Situation sind viele unserer Verbandsmitglie
der hoffnungslos überlastet. Der Bedarf an Ausbildungsplät
zen wurde von uns vollkommen falsch eingeschätzt, wobei man sagen muss, dass auch für uns die Entwicklung in dieser Form nicht vorhersehbar war. In der Vergangenheit wurden im Berufsbildungsb
ereich, wie sich jetzt herausstellt, viele Fehlentscheidun
gen getroffen. Insbesondere die Schwerpunktbild
ung im handwerklichen Umfeld oder auch im medienorientier
ten Dienstleistungs
bereich stellte sich letztendlich als Irrweg heraus. Diese Berufsbilder werden derzeit kaum noch nachgefragt. Insbesondere bei handwerklich anspruchsvollen
Berufen geht die Nachfrage derzeit gegen Null. Irgendwie kann man die Jugend auch verstehen, wo man heutzutage auch alles einfach per Mausklick bei diversen Internetanbiete
rn erwerben kann und z.B. die Backwarenrohlin
ge auch preiswert aus China geliefert werden. Diese Entwicklung haben wir in der Form nicht erahnen können. Die größte Umwälzung steht uns jedoch durch die asylsuchenden Flüchtlinge bevor, welche sich hier in Deutschland um berufliche Integration bemühen. Auch für diese entsprechen unsere traditionellen Berufsbilder natürlich nicht deren Erwartungshaltu
ng. Hier müssen wir mit der Zeit gehen und uns anpassen müssen! Die meisten der Schutzsuchenden
möchten sich hier in Deutschland zunächst als Raumfahrer, Profisportler, Gamer oder Autohändler niederlassen. Diese Bereiche wurden von uns jedoch bisher stark vernachlässigt.
Gerade im Bereich Raumfahrt mangelt es der überwiegenden Anzahl der Verbandsmitglie
der an geeignetem Ausbildungspers
onal.“ Ergänzend fügten andere Diskussionsteil
nehmer hinzu, dass hier natürlich die Politik gefordert sei. Man müsse auch die sich bietenden Chancen ergreifen! Noch nie zuvor waren so viele Jugendliche bereit, ihren Lebensunterhalt
als Raumfahrer zu bestreiten. Für kulturelle Vorbehalte sollte im Hinblick auf die sich bietenden positiven Effekte kein Raum sein. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass dieser Fachbereich bisher von deutschen Jugendlichen gemieden wurde. Schon mit einem dreimonatigen Deutschvorberei
tungskurs zum Beispiel könne man vielen Neubürgern die weitere Ausbildung zum Raumfahrer oder Profisportler ermöglichen. Man müsse nur wollen! Darin waren sich die Diskussionsteil
nehmer einig. Wobei von der überwiegenden Anzahl der Diskussionsteil
nehmer auch in diesem Bereich eine gesamteuropäisc
he Lösung im Berufsbildungsb
ereich angemahnt wurde. Denkverbote sollte es dabei nicht geben.
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