Montag, 4. April 2016

Lama muss Schließung als Aprilscherz tarnen

Mit neuen Passbildern zurück: Charles MSchulz

Berlin(dpl) - Nach der Schließung von Deutschlands größtem Blog der Welt "Postillama" in den frühen Abendstunden des zweiten Aprils war die Aufregung in weiten Teilen des Landes groß und die Unsicherheit spürbar. Nun wird klar: Die Geschehnisse müssen als April-Scherz verkauft werden.

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Ein Protokoll der Geschehnisse zum Nachlesen:
Als der Erfolgsblog "Postillama" am ersten April abgeschaltet wurde, hielten viele Leser das für einen klassischen Aprilscherz. Vorbereitet von der Spezialeinsatztruppe  "Kommentaroren München-Süd" wurden am Vorabend der Monatswende Informationen aus inneren Kreisen der Kriminalbehörden gestreut, denen zufolge schon bald zweifelhafte Internetseiten und Blogs aus Deutschlands Straßenbild getilgt werden sollten. 
Es folgte zu Monatsbeginn ein Beitrag des Chefredaktillamas in der Ausgabe April/1, in dem von einer Vorladung zu einer gerichtlichen Anhörung und eventuell drastischen Folgen für Redaktion und Kommentatoren berichtet wurde. Kommentare und Accounts wurden gelöscht, Kommentarspalten geschlossen. Eine Löschung des gesamten Kommentarfundus war der Redaktion nicht möglich. Man hatte keinen Zugriff auf das Kommentarsystem und vergessen, eine aktuelle Ausgabe des kompletten Internets für den Ausdruck und die anschließende effektive Verbrennung der Beweise herunterzuladen. Im Nachhinein fanden fand man heraus, dass zu diesem Zeitpunkt ohnehin kein Feuerzeug zur Hand gewesen wäre.
Zeitgleich und von den Geschehnissen in der Redaktion völlig unbeeindruckt, zeigte sich die Großzahl der Leser wenig mitfühlend und ließ Häme und Spott in den Kommentaren freien Lauf. Als "völlig misslungenen und einfallslosen Aprilscherz" tat Stammleser H.W. die Meldung ab. Kommentator El Blindo warf der Redaktion gar "Phantasielosigkeit" vor. Sogar seine Pizzen seien "weniger zäh" als diese Falschmeldung. 
Die ersten Anzeichen von Mitgefühl oder wenigstens Ansätze des Glaubens zeigten sich erst nach einer Wutrede des stellvertretenden Chefredakteurs, der die "ganze Bagage der hässlichen Leserschaft" der mangelnden Anteilnahme bezichtigte und noch einmal hervorhob, wie ernst es der Redaktion mit ihren Tipps zur Vorsichtnahme und Beweisvernichtung wäre.
Erst die anschließende Abschaltung des Blogs am folgenden Tag weckte einige Leser aus ihrem Scherztraum. Nun erst begannen vereinzelte Versuche des überlegten Reflektierens. Lediglich die fettleibige Nutzerin Gutrude wehrte sich vehement gegen jedwede Erklärungsversuche. Auch der weiter vorangeschrittene April konnte sie nicht vom Ernst der Lage überzeugen. Die überwiegende Zahl der Leser fing jedoch an zu begreifen, dass auch der dreisteste Satiriker einen Aprilscherz nicht einfach immer länger zöge, nur um auch den letzten Skeptiker zu überzeugen.
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Heute morgen kehrte das Lama von der Anhörung zurück. Es steht vor einer schwierigen Aufgabe: "Ich...ähm...also alles ist erstmal gut. Es braucht sich keiner Sorgen um mich und erst recht nicht um seine eigene minderwertige Person machen. Ich werde keinen meiner millionen Leser enttäuschen und den weltweit meistgelesenen Blog Deutschlands wieder öffnen. Es handelt sich dabei auf keinen Fall nicht, sozusagen auf jeden Fall keineswegs sicher um einen Aprilscherz. Ich wurde auf keinen Fall - ich wiederhole: auf jeden Fall! - aus Versehen vorgeladen"
Interne Quellen verrieten uns, dass das Lama dazu gedrängt wurde, das Ganze als Aprilscherz zu verkaufen, um von ihrer Inkompetenz abzulenken. 
"Ja, das war bestimmt ein Scherz! Ich weiß es nicht so genau. Aber auf jeden Fall war es großartige Satire. Und wer jetzt nicht lacht, der ist ohnehin selbst schuld. Es wird wie immer einige Leser weniger geben. Aber spätestens wenn wir wieder Witze auf Kosten von anderen machen, kommen die wieder zurück. Jeder lacht gerne über andere. Zum Beispiel über Neger!"
Hihihi, Neger. Das darf ich schreiben, weil es ja offiziell ein Scherz war. 
Versteht ihr?

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