Samstag, 18. Oktober 2014

"Postillon" bekommt nur Testnote "Ausreichend"

(Name geändert)
Fürth, Berlin (dpl) - Großer Schock für Zeitungsfans: Wie die Wiftung Starentest [Name geändert, Anm. d. Red.] heute mitteilte, hat die Tageszeitung "Der Postillon (seit 1845)" in einem ausführlichen Test auf journalistische Expertise, Preis, Recherche, gute Witze, schlechte Witze, gepflegte Kommentarbereiche und Popularität lediglich die Note "Ausreichend" erreicht. Demnach sei "Der Postillon (seit 1845)" als Tageszeitung kaum bis gar nicht zu empfehlen.

"Bereits seit Jahren erreichen uns Berichte empörter Leser, die mit "Der Postillon (seit 1845)" in höchstem Maße unzufrieden sind", erklärte ein Sprecher der Wiftung auf der heutigen Pressekonferenz. Besonders erschreckend sei dabei die Vielzahl unterschiedlichster Defizite und teils unverzeihlicher Fehler, die auf ein von Anfang an schlecht konzipiertes Produkt hinweisen.

Auch eine g-ute Note: kleines G
"Im Test haben sich die fehlende aktuelle Relevanz der Artikel, die unregelmäßige Lieferzeit und das fehlende Angebot eines Abonnements als größte Schwächen des Postillons erwiesen", so der Sprecher. "Zudem beschweren sich ständig Leser, weil das Niveau im Kommentarbereich aufgrund fehlender Kontrolle und Überwachung gegen den guten Geschmack verstößt." So seien oftmals Kommentare wie "Penis", "Arsch" oder auch "Klaudieb" zu lesen. In die Gesamtnote von 4,6 ("Ausreichend") flossen aber noch weitere Mängel mit ein. In den meisten Artikeln, in denen neutral vorgetragene Fakten oder ein guter Kommentar völlig vergebens gesucht werden, werde sich über die verschiedensten Themen lustig gemacht, jedoch abseits von jeder aktuellen politischen Situation und dem guten Geschmack. So mache man ebenfalls Witze über Gott und Satan, die Kirche im Allgemeinen und deutsche Parteien und Vereine mit jahrzehntelanger Tradition. Außerdem spiele man die Gefahren von Drogen und Drogenkonsum bei Jugendlichen herunter und ziehe sie auf eine gefährliche Art und Weise ins Lächerliche.

Harte Kritik von Seiten der Wiftung musste auch der Chefredakteur der Zeitung, Stefan Sichermann [Name geändert, Anm. d. Red.] einstecken. Mehrmals im Jahr buche er Last-Minute-Urlaube und stelle für diese Zeit den komplettem Tageszeitungsbetrieb ein.Vermutlich sei er aufgrund der Überbelastung durch zu viele Stellen in der eigenen Ein-Mann-Redaktion verrückt geworden. Es sei mehr als angebracht,  die Abonnenten angemessen zu entschädigen und schon längst überfällig, einen Tarifvertrag mit angemessener Bezahlung mit den Kommentatoren abzuschließen. Bis dahin rate man jedem davon ab, ein Abonnement abzuschließen oder den Internetauftritt zu besuchen, um schlechte Kommentare zu hinterlassen. Zu empfehlen seien andere Tageszeitungen mit besseren Bewertungen, wie zum Beispiel der Testsieger "Postillama", der mit der Bestnote "Sehr gut"(1,6) bewertet wurde.


 Text: vanHamster Bild: ChefLama