Hat sich ausgeklin(i)kt: Elisabeth M. |
dpl (Bad Hersfeld):
So hatte sich Claudia M. (49; von
Beruf Tochter) ihren Montag letzter Woche nicht vorgestellt. „Ihrer
Mutter geht es wieder besser, hat der Arzt am Telefon gesagt, sie können
die alte Dame wieder abholen", so berichtet es die immer noch sichtlich
erschütterte Langzeitstudentin dem PostilLama im Gespräch:
„Dabei hatten mein Mann und ich doch nur Gutes im Sinn und für Mutter
bereits einen schönen Grabplatz mit Aussicht auf die
Müllverwertungsanlage organisiert."
Über Jahre hinweg hatte sich der
Gesundheitszustand von Elisabeth M. ständig verschlechtert. Es fing mit
kleineren Aussetzern an, bei denen sie ihre Tochter als „faul" und
„undankbar" bezeichnete, steigerte sich schließlich zu unkontrollierten
Ausbrüchen und es fielen Sätze wie: „Warum arbeiten dein Mann und du
nicht wie Millionen andere Leute auch?". Kurz vor Weihnachten letzten
Jahres schließlich der Höhepunkt: Elisabeth M. droht, ihre Tochter,
deren Mann, die vier gemeinsamen Kinder und das Lama Charly (9) vor die
Tür zu setzen, weil die mehrfache Millionärin deren Lebensunterhalt
angeblich nicht mehr finanzieren möchte.
Dazu Claudia M. (49): „Wir wußten
natürlich sofort, daß der Gesundheitszustand meiner Mutter sich rapide
verschlechtert. Was also tun? Dann kam meinem Sohn Benni der rettende
Einfall. Weil man ja jetzt so viel von Krankenhauskeimen liest, meinte
der Filius, so ein Besuch dort könnte seine Großmutter vielleicht auf
andere Gedanken bringen. Gut, zunächst war Mutter ja etwas überrascht,
als wir sie im Januar noch in ihrem Schlafanzug Nachts bei Minus 15 Grad
vor der Notaufnahme der städtischen Klinik ausgesetzt haben. Aber sie
hat sich dann dort schnell eingerichtet, bis wir nach zwei Wochen die
erschütternde Diagnose bekamen. Die Ärzte konnten bei Mutter einfach
nichts finden und bestanden darauf, die Frau einfach so zu entlassen."
Verlegen wischt sich Claudia M. eine
Träne aus dem Augenwinkel und fährt dann fort: „So ging es leider
weiter. Was wir auch taten, Mutter wurde ständig als kerngesund von den
Krankenhäusern verstoßen, mitunter sogar als Simulantin beschimpft. Und
von Keimen und Erregern natürlich weit und breit keine Spur. Ein
Skandal, wofür bitteschön bezahlt Mutter denn Krankenkassenbeiträge für
sich und ihre Familie?!".
Claudia M. sieht jetzt noch eine letzte Chance für ihre Mutter, nachdem die alte Dame erst kürzlich einen schrecklichen Unfall (Das PostilLama berichtete) mit funkelnagelneuen Walking-Stöcken aus seriöser
Quelle nahezu unbeschadet überstanden hat: Luftveränderung soll der
alten Dame helfen. Ab August steht ein Klinikbett für Elisabeth M. im
ostukrainischen Slawiansk bereit.
Text: Der π-zzaBäcker, Bild: Charly
Text: Der π-zzaBäcker, Bild: Charly